Wild-Christrosen stehen unter Naturschutz

Die Hauptblütezeit der Christrose (auch Schneerose) ist von Februar bis April, kann jedoch je nach Schnee- und Höhenlage auch schon im November beginnen beziehungsweise im Mai enden.

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Mitten im Winter erscheinen die weißen bis blass rosafarbenen Blüten der wildwachsenden Christrose (Helleborus niger), welche im Volksmund auch noch unter den Namen „Schwarze Nieswurz“, „Christwurz“, „Schneewurz“, „Schneerose“ oder „Feuerwurzel“ bekannt ist. Die Winterpflanze gehört botanisch zur Familie der Hahnenfußgewächse und ist, wie viele Vertreter dieser Familie, giftig. In ihren schwarzen Wurzeln sowie auch in ihren ledrigen Blättern befinden sich verschiedene giftige Glucoside und Saponine, von denen vor allem das Helleborin schleimhautreizend ist und unter anderem Niesreiz verursacht.
Die Christrose kommt hauptsächlich in den Mittelgebirgs- und Alpenregionen Europas vor und wächst hier vornehmlich an Waldrändern. Mit ihr eng verwandt sind die „Grüne Nieswurz“ (Helleborus viridis) und die „Stinkende Nieswurz“ (Helleborus foetidus), die allerdings etwas später, ausgangs Winter beziehungsweise im zeitigen Frühjahr blühen. Grüne und Schwarze Nieswurz (Christrose) stehen unter Naturschutz. Ihre Wurzeln dürfen nicht ausgegraben werden, um sie als Zierpflanze in den Garten zu holen. Als Garten-Christrose werden von den Gärtnereien entsprechende Spezialzüchtungen angeboten.
Schon im Altertum war die Nieswurz als Heil- und Zauberpflanze bekannt. So soll die homerische Zauberpflanze „Moly“ verschiedentlich als „Schwarze Nieswurz“ gedeutet worden sein. Während des Mittelalters glaubte man oft, dass die Nieswurz Menschen und Tiere vor Hexen und Zauberei schütze. Heute wird sie auch als Schnitt- oder Topfpflanze für beispielsweise die Wohnstube angeboten. Für die Pflege als Topfpflanze sollte die Christrose in einen großen Topf gepflanzt werden. Pflanzexperten empfehlen dafür hochwertige Kübelpflanzenerde, die am besten mit lehmiger Gartenerde gemischt werden sollte. Unansehnliche Blätter sollten abgeschnitten werden. Nach der Blüte rückt man die Stauden in den lichten Schatten.                     LW/Franz Kühle